Sehr gelungener Übergang

Draußen und mit persönlichem Freiraum arbeiten – so hat er es sich vorgestellt. Bei der Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland (EGW) in Gescher ist Robert Neuschmelting für die Pflege der Außenanlagen zuständig und hilft im Kompostwerk – seit einigen Monaten in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis.

Alles fing damit an, dass er sich als Beschäftigter in der Landschaftspflege der Werkstätten Haus Hall weiterentwickeln wollte. Walburga Boonk, Integrationsassistentin beim Netzwerk BIA, sah sich nach einem geeigneten Unternehmen um und wurde bei der EGW fündig.

Nach einem Praktikum 2013 arbeitete der 55-Jährige dort sieben Jahre lang auf einem Außenarbeitsplatz der Werkstätten. Walburga Boonk hat ihn über die Jahre begleitet. „Wir haben Gespräche geführt, die das gegenseitige Verständnis zwischen allen Beteiligten gefördert haben“, erklärt sie.

Gewinn für beide Seiten

Robert Neuschmelting hat während der Zeit bedarfsorientiert Qualifizierungen über die Werkstätten Haus Hall und über die EGW absolviert, etwa den Staplerführerschein und die Schulung sozialer Fähigkeiten. „Er ist ein durch und durch akribischer Typ“, sagt sein Vorgesetzter Hubert Schmittmann-Wehning, „und mit ihm hat der Zustand unserer Außenanlagen deutlich gewonnen.“

Vor einigen Monaten hat die EGW sich bewusst entschieden, Robert Neuschmelting in ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis zu übernehmen. EGW-Geschäftsführer Peter Kleyboldt sagt über den Weg dorthin: „Er ist sehr gut ins Team hineingewachsen. Dieser Prozess war für alle hier ein Erfolg und eine Bereicherung. Wir können anderen Unternehmen nur empfehlen, diesen Weg zu gehen und freuen uns über einen sehr motivierten und zuverlässigen Mitarbeiter.“

Unterstützung für Unternehmen

Unternehmen, die Menschen mit Handicap sozialversicherungspflichtig beschäftigen, werden durch das Inklusionsamt des LWL mit einem Lohnkostenzuschuss von 50% bis 75% des Arbeitnehmerbruttos ggf. bis zum Renteneinritt unterstützt. Außerdem werden Neuanschaffungen behinderungsgerechter Arbeitsmittel mit 60% der Kosten bis maximal 5.000 Euro bezuschusst.

Bei der Antragstellung, die über den Integrationsfachdienst erfolgt, unterstützen die Mitarbeiter des Netzwerks BIA der Werkstätten Haus Hall. Sie haben in den letzten fünf Jahren 30 Menschen in versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse begleitet. Die Integrationsassistenten sind mit etwa 300 Unternehmen der Region sowie Schulen, Bildungseinrichtungen und Kammern vernetzt und kooperieren mit Kosten- und Leistungsträgern. Durch Beratung und Begleitung eröffnen sie Menschen mit Behinderung jeden Alters eine Vielzahl von Wegen zu beruflicher Teilhabe. Mehr zum Netzwerk BIA

Foto oben: Robert Neuschmelting und Betriebsmeister Hubert Schmittmann-Wehning bei der Rasenpflege auf dem EGW-Gelände (Foto: Stiftung Haus Hall)
Foto unten: Freuen sich über die gelungene Zusammenarbeit (v.l.n.r.): EGW-Betriebsmeister Hubert Schmittmann-Wehning, Integrationsassistentin Walburga Boonk vom Netzwerk BIA, Robert Neuschmelting, EGW-Geschäftsführer Peter Kleyboldt und EGW-Inklusionsbeauftragte Christiane Knittel (Foto: Kreisredaktion Borken/Horst Andresen)