3D-Druck im Vorrichtungsbau: Fertig nach 18,5 Stunden

Bei der Produktion von Hilfsmitteln für die Beschäftigten greifen die Vorrichtungsbauer der Werkstätten Haus Hall gerne auch auf 3D-Druck zurück. Die Technik bringt viele Vorteile mit sich.

Foto: Stiftung Haus Hall

Immer wieder bleibt jemand neugierig stehen. Das kleine Fenster im Flur der Werkstatt in Gescher ist ein echter Zuschauermagnet. In einer staubsicheren Vitrine steht dort der neue Kollege der Vorrichtungsbauer der Werkstätten: ein 3D-Drucker.

Passgenaue Hilfsmittel

„Das Gerät ist schon ein Hingucker“, grinst Thomas Schulten, „viele fragen auch, was das für ein Gerät ist.“ Ihm und seinen Kollegen hilft der Drucker, passgenaue Hilfsmittel für die Beschäftigten herzustellen.

Eine für die Montage von Beschlägen bestimmte Vorrichtung erfüllt gleich einen doppelten Zweck: Sie hilft nicht nur beim Montieren, sondern auch bei der Qualitätskontrolle. Ist ein angeliefertes Bauteil verbogen, passt es nicht hinein.

Gefragte Ersatzteile

 „Wir können recht schnell auch Ersatzteile herstellen, zum Beispiel für Vorrichtungen, die es so nicht mehr zu kaufen gibt“, erzählt Thomas Schulten. In früheren Jobs hatte er bereits mit der Technik zu tun. „Das meiste bringe ich mir aber autodidaktisch bei“, sagt er.

Für die Berechnung einfacher Hilfsmittel benötigt er mithilfe einer 3D-Zeichensoftware rund eine halbe Stunde. Ist der erste Prototyp fertig, fällt zudem manchmal noch etwas Zeit für die Optimierung des Entwurfs an.

"Drucker läuft durch"

Ist der Druck aber einmal gestartet, kann sich Thomas Schulten dann aber anderen Dingen widmen. „Das spart Zeit. Und ich kann sehr schnell reagieren, wenn an anderen Standorten ähnliche Arbeiten erledigt werden müssen“, sagt er. Missen möchte er das Gerät nicht mehr: „Eigentlich läuft der Drucker jeden Tag durch.“

Das aber auch aus einem anderen Grund: 3D-Druck dauert. Fünf der kleinen Halterungen aus dem Praxisbeispiel unten sind nach 18,5 Stunden fertig. 85 einzelne Kunststoffschichten legt der Drucker dafür an.