Herausforderung BTHG: Große Beteiligung an Open-Space-Konferenz

Welche Chancen und Herausforderungen birgt das Bundesteilhabegesetz für die Werkstätten Haus Hall? Dieser Frage ging eine große Open-Space-Konferenz am 7. Februar in den Räumlichkeiten der Werkstatt in Gescher nach. Über 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren gekommen, um ihre Themen und Anliegen in den Zukunftsprozess der Werkstätten einzubringen.

„Die Leute sind unglaublich aktiv. Das ist wirklich eine Besonderheit von Haus Hall“, freut sich Elisabeth Steegmann. Gemeinsam mit Eva-Maria Inhoffen begleitete sie den Nachmittag als Moderatorin. Die Idee des Open-Space-Formats: Jeder kann die Themen beisteuern, die ihm auf dem Herzen liegen.

Eine dicht behängte Themenwand in der Kantine der Werkstatt zeigt das große Engagement aller Anwesenden. Im Laufe des Nachmittags schwoll der Themenpool auf über 60 Workshop-Vorschläge an.

Raum für Diskussion und Kritik

Entsprechend vielfältig war die thematische Bandbreite: Das Spektrum reichte vom barrierefreien Zugang zu Information über den Vorrichtungsbau der Zukunft bis hin zu Selbstbestimmung, Privatsphäre und Inklusion in den Werkstätten.

Auch für Kritik bot die Veranstaltung ausdrücklich Raum. Viel Anklang fanden zum Beispiel Workshops zum fortschreitenden Fachkräftemangel, zur Mitarbeiterzufriedenheit oder der öffentlichen Wahrnehmung der Werkstätten.

Tolle Resonanz der Teilnehmenden

Bei den Anwesenden kam das offene Format sehr gut an. „Am besten hat mir gefallen, dass wir Mitarbeiter heute entscheiden können, welche Themen wir bearbeiten“, findet Michelle Pollmeier. Sie arbeitet im Zweiten Lebensraum in der Ahauser Werkstatt. Ihre Kollegin Franziska Olbrich ergänzt zufrieden: „Mir gefällt die Lockerheit der Veranstaltung, das hätte ich so nicht erwartet.“

Andreas Hendriks aus der Schlosserei in Stadtlohn freut sich besonders über die Gelegenheit, andere Kollegen zu treffen: „Den Austausch, den wird man so im Laufe des Jahres nicht wiederhaben.“

Konzentrierter und produktiver Nachmittag

Zufriedene Resümees förderte auch die mit Werkstattleiter Jürgen Dreyer und verschiedenen Freiwilligen besetzte Abschlussrunde zutage. Nach dem äußerst konzentrierten und produktiven, aber auch langen Tag sprach dabei das Fazit einer Teilnehmerin vielen Anwesenden offensichtlich ganz besonders aus dem Herzen: „Für mich war alles ganz toll. Jetzt habe ich Hunger.“