Wie die Zweigwerkstatt Velen maßgeschneiderte Kartonagen fertigt

Wie schneidet man Kartons schnell und auf den Millimeter genau? Eine hervorragende Lösung für das Problem gibt es seit Oktober 2019 in der Zweigwerkstatt InHand in Velen zu bewundern. Dort nutzt die Gruppe VIP Montage 3 eine eigens entwickelte Maschine zum Schneiden. Den Schnitt übernimmt ein elektrisches Textilmesser.

Frank Trepmann bedient das elektrische Messer. Es schneidet die Kartonplatten auf den Millimeter genau.

Routiniert bedient Frank Trepmann die Maschine. Auf Knopfdruck senken sich die zwei Schienen auf die Kartonplatte. Sie halten das Messer auf gerader Spur und sorgen dafür, dass die Pappe nicht verrutscht. Trepmann legt einen Schalter um und gibt dem Messer einen leichten Schubs. Dann flitzt es über den Tisch. Im richtigen Moment gilt es, die Schienen wieder zu heben.

Sicherheit oberstes Gebot

Es zischt, das Heben erfolgt mit Druckluft. Dann kehrt das Messer automatisch zu seinem Ausgangspunkt zurück. „Es ist wichtig, dass da keine Finger drunter sind. Sicherheit ist das oberste Gebot“, sagt Trepmann. Deshalb gibt es weitere Sicherheitsvorkehrungen. Auf beiden Seiten gibt es einen Notaus-Knopf. Die Bedienung erfolgt nicht am Messer selbst, sondern über ein Steuerpult.

Der fertig geschnittene Karton landet auf dem Arbeitsplatz von Frank Schulten. Sorgfältig faltet er die Kartons und klebt sie vor. Er weiß: „Man muss darauf achten, dass die Kanten bündig zusammenliegen.“ Vorsicht ist auch beim abschließenden Tackern geboten. 3,5 Kilogramm wiegt der Drucklufttacker, mit dem Peter Röhling große Nadeln in den Karton schießt. „Die Nadeln müssen sich ordentlich gebogen haben, sonst hält es nicht“, sagt er. Und auf seine Finger sollte man natürlich auch hier besonders aufpassen.

120 Kartonagen pro Tag

Die Kartons sind für Druckvorlagen bestimmt, die von der Firma Flintgroup in die ganze Welt versendet werden. „Der Kunde war bei uns und völlig begeistert von der Idee“, erzählt Gruppenleiter Jochen Kopp. Längst sitzen alle Arbeitsgriffe einwandfrei. „Wir haben mit 15 Kartonagen am Tag angefangen. Dann hatten wir drei Monate Zeit, um auf 120 Stück am Tag zu kommen.“

Jeden Tag verlassen jetzt drei hoch getürmte Paletten mit maßgeschneiderten Kartons die Werkstatt. Fehler passierten kaum, berichtet Kopp: „Wir arbeiten mit dem 6-Augen-Prinzip. Deshalb gibt es wenig Verschnitt.“