Werkstattbeschäftigte präsentieren Jens Spahn ihre Arbeitsplätze

Ende Februar besuchte Jens Spahn die Werkstätten Haus Hall am Standort Ahaus. Eingeladen hatte der Werkstattrat.

Fotos: Stiftung Haus Hall

Zählergehäuse auf, Platine entfernen, Batterie raus: Bereitwillig zeigt Kerstin Handke ihren Arbeitsplatz im Recyclingbereich der Werkstätten Haus Hall in der Industriestraße in Ahaus. Ebenso Monika Rathmer, die einige Meter weiter an einem Fließband sitzt und Metallbeschläge montiert.

Arbeitsplätze für 140 Beschäftigte

Über die Schulter schaut ihnen Jens Spahn, der seinen Heimatwahlkreis „Steinfurt I – Borken I“ im Deutschen Bundestag vertritt und dort auch stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion ist. Am Dienstag, 27. Februar, folgte der Politiker einer Einladung des Werkstattrats, das ist das Mitbestimmungsorgan der Beschäftigten.

„Wir wollten ihm zeigen, wie Menschen mit Behinderung genau arbeiten“, sagt Aygün Öktem, der Vorsitzende des Gremiums. Die Zweigwerkstatt Ahaus bietet Arbeitsplätze für 140 Menschen mit einer geistigen, psychischen oder schwerst-mehrfach Behinderung.

Besichtigung und Gespräche

„Mich interessiert besonders, wie die Werkstätten Haus Hall Menschen mit schweren Behinderungen in Arbeit bringen“, erklärt Spahn seinen einstündigen Besuch. Nach kurzer Begrüßung und einer Werkstattpräsentation durch Standortleiter Andreas Roßberg ging es direkt in die Besichtigung. Auch Zeit für Gespräche mit den Beschäftigten war eingeplant.

In Augenschein nahm die Delegation zunächst die große Produktionshalle mit Recycling und Elektromontage. „Ich bin beeindruckt, wie produktiv die Werkstätten sind“, zeigte sich Spahn angesichts der großen Stückzahlen und der Produktbandbreite überrascht, „schön, mit welcher Motivation und Freude die Menschen hier arbeiten.“

Geregelter Arbeitsalltag im Zweiten Lebensraum

Im so genannten Zweiten Lebensraum, der auch Menschen mit schweren Behinderungen einen geregelten Arbeitsalltag ermöglicht, luden die Beschäftigten Spahn anschließend an einem Schiebetisch zum Ausprobieren ein. Das ist eine Vorrichtung, die eine Montagetätigkeit in mehrere einfache Arbeitsschritte unterteilt.

Auch einen Talker, ein spezieller Computer mit Sprachausgabe, für Menschen, die sich nicht selber äußern können, und einen Ruheraum für eine autistische Beschäftigte ließ sich Spahn präsentieren. Eine Diskussion über die derzeit diskutierten Reformideen für die Werkstätten rundete den Besuch ab.
 

Über die Werkstätten Haus Hall:
Die Zweigwerkstatt Ahaus ist Teil der Werkstätten Haus Hall mit rund 1.100 Beschäftigten an insgesamt fünf Standorten in Ahaus, Coesfeld, Gescher, Stadtlohn und Velen. Die angebotenen Dienstleistungen umfassen unter anderem Montage, Verpackung, Entsorgung und Recycling, Holz- und Metallbearbeitung und Landschaftspflege.

Bild oben: Monika Rathmer zeigt Jens Spahn einen Metallbeschlag (Foto: Stiftung Haus Hall)

Bild unten: Michael Waldeyer (v.l.; Vertrauensperson), Thomas Jakob (Werkstattrat Zweigwerkstatt Ahaus), Aygün Öktem (Vorsitzender des Werkstattrats), MdB Jens Spahn, Standortleiter Andreas Rossberg, Tanja Bornemann (Frauenbeauftragte der Werkstätten Haus Hall; Foto: Stiftung Haus Hall)