Netzwerk BIA: Vom Aquarienkauf zum Praktikum

Celine Steinsiek wollte schon immer gern was mit Tieren machen. Auch beruflich. Uwe Martin, Integrationsassistent vom Netzwerk BIA der Werkstätten Haus Hall, hat sie in diesem Wunsch unterstützt und begleitet. Inzwischen arbeitet die ehemalige Förderschülerin in der Kleintierabteilung des Agravis Raiffeisenmarktes in Borken - seit Anfang des Monats auf einem Außenarbeitsplatz.

Foto: Stiftung Haus Hall

Alles begann damit, dass sie sich vor einigen Jahren ein Aquarium kaufen wollte. „Deshalb war ich mit meiner Pflegemutter einige Male dort. Wir haben uns beraten lassen. Daraus entstand die Idee, dass ich dort ein Praktikum machen könnte,“ erzählt die junge Frau.

Und es klappte: Nach ihrem ersten Gespräch mit Uwe Martin nahm er Kontakt zum Raiffeisenmarkt auf. In einem dreiwöchigen Schülerpraktikum lernte Celine die Arbeiten in der Kleintierabteilung kennen: Käfige säubern, Ware in Regale einräumen, Kundenfragen beantworten. „Bis heute ist meine Lieblingstätigkeit, die Tiere zu füttern und zu versorgen“, sagt Celine, „und ich hab auch einiges gelernt: dass es gut ist, die Hamster vor und nach der Käfigreinigung durchzuzählen. Oder wie man für einen Hund das passende Geschirr findet. Bei der Kundenberatung ergänzen wir uns im Kollegenteam.“

Erfahrungen vertieft

Melanie Hentschel, stellvertretende Leiterin des Agravis Raiffeisenmarktes, war gern bereit, Celine in einem Beruf und Schule (BuS)-Praktikum weiter zu beschäftigen. So hat die junge Frau über 16 Monate bis zu ihrer Schulentlassung ihre Erfahrungen vertieft. „Danach konnten wir die Zusammenarbeit mit einer ausgelagerten Berufsbildungsmaßnahme fortsetzen, aus der jetzt ein Außenarbeitsplatz der Werkstätten geworden ist“, erklärt Uwe Martin,  „Celine hat sich zu einer echten Allrounderin entwickelt. Das wurde auch in unseren regelmäßigen Gesprächen zu dritt im Raiffeisenmarkt deutlich.“

Ein fester Platz im Team

Melanie Hentschel bestätigt: „Celine ist an ihren Aufgaben gewachsen. Sie hat einen festen Platz in unserem Team.“ Darum sei sie sehr froh, Celine zu behalten und über den Außenarbeitsplatz ihr Team zu entlasten. Die Anzahl der Planstellen im Markt sei aktuell leider nicht erweiterbar. Doch allen Beteiligten dieser gelungenen Berufswegeplanung ist klar: Für den Übergang in eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit bringt Celine vieles mit. „Ich möchte schon gern dableiben“, sagt sie selbst, „auf einer richtigen Stelle.“

Berufswegeplanung mit dem Netzwerk BIA

Die Beraterinnen und Berater vom Netzwerk Bildung – Inklusion – Arbeit (BIA) unterstützen und begleiten junge Menschen mit Handicap auf ihrem Weg in den Beruf. Eine Möglichkeit ist die „Ausgelagerte Berufsbildungsmaßnahme“ in einem Betrieb der freien Wirtschaft. Kooperationspartner bleibt dabei ebenso wie beim Außenarbeitsplatz die Werkstatt. Sie vermittelt während der Maßnahme auch theoretisches Wissen. Das Netzwerk BIA bietet jungen Menschen einen Ansprechpartner für den gesamten individuellen Weg der Planung und Begleitung.