Der große Sprung: Netzwerk BIA unterstützt bei der Arbeitssuche

Betreut vom Netzwerk BIA gelang Frank Sendfeld und Maria Weyrich aus den Werkstätten Haus Hall der Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt. Beide arbeiten heute fest bei der Tagesgruppe Kompass in Legden und Ahaus.

Foto: Haus Hall

Frank Sendfeld ist zufrieden. Picobello aufgeräumt präsentiert sich der herbstliche Garten der Tagesgruppe Kompass in Legden. Seit zwei Jahren pflegt er dort als Gärtner und Landschaftspfleger die Außenanlagen rund ums Haus. In Vollzeit.

Gelände in Schuss

„Ich halte das Gelände in Schuss. Ich mähe zum Beispiel den Rasen, pflege den Swimmingpool und beschneide die Bäume“, erzählt er. „Wenn Zeit ist, helfe ich bei der Betreuung der Kinder mit. Dann mache ich ein Feuer oder spiele mit ihnen Monopoly.“ Grinsend fügt er hinzu: „Manchmal sage ich auch, was zu tun ist. Zum Beispiel Blätter aus dem Pool fischen.“

Maria Weyrichs Arbeitsplatz befindet sich im Haus: „Ich koche und putze gerne. In der Tagesgruppe bin ich als Hauswirtschaftskraft beschäftigt.“ Wie pflegt man Marmor- oder Holzboden? Wie kocht man für 15 Personen? Fragen, die ihren Arbeitsalltag bestimmen. Weyrich arbeitet seit drei Monaten für die Tagesgruppe, ebenfalls Vollzeit. „Frank hat mir von der freien Stelle erzählt. Dann habe ich mich erfolgreich beworben“, berichtet sie.

Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt

Frank Sendfeld und Maria Weyrich arbeiten auf zwei von insgesamt 79 ausgelagerten Arbeitsplätzen (in Voll u. Teilzeit) der Werkstätten Haus Hall. Für beide ein großer Erfolg: Ihnen gelang der Sprung auf den ersten Arbeitsmarkt.

„Mit Frank und Maria passte einfach alles. Sie fragen viel nach, sind kritikfähig“, freut sich Gabriele Blömer über die tatkräftige Unterstützung. Sie leitet die Tagesgruppe, die tagsüber zehn unterstützungsbedürftigen Kindern zwischen 6 und 15 Jahren einen Lebensraum bietet.

Betreut vom Netzwerk BIA

Auf ihrem Weg werden die beiden von Integrationsassistentin Walburga Boonk vom Netzwerk BIA der Werkstätten Haus Hall begleitet. BIA steht für „Bildung - Inklusion - Arbeit“.

„Kern unseres Angebots ist es, die Beschäftigten zu ihren beruflichen Wünschen zu beraten und sie auf ihrem weiteren Weg zu begleiten, bis sie eine geeignete Arbeitsstelle gefunden haben“, erzählt Boonk, „es gibt eben nicht nur den Weg in die Werkstätten hinein, sondern auch ganz, ganz vielfältige Wege wieder hinaus.“

Kooperationen mit 300 Firmen

Ein enger Kontakt zu den Arbeitgebern sei unverzichtbar für ihre Arbeit, betont Boonk. „Gemeinsam mit ihnen loten wir mögliche Einsatzfelder aus. Was geht - und was nicht so gut? Manchmal besteht die Möglichkeit, den Arbeitsplatz etwas zurecht zu schnitzen“, sagt sie. Mit über 300 Firmen kooperiert das Netzwerk in der Region.

Den ersten Kontakt zu Gabriele Blömer nahm Frank Sendfeld eigenständig auf. Beide kennen sich von früher. Alles Weitere übernahm das Netzwerk BIA. „Nach einer vierwöchigen Arbeitserprobung stand fest, dass ich bleiben darf“, erzählt Sendfeld.

Regelmäßige Reflektionsgespräche

Nach der erfolgreichen Vermittlung ende ihre Aufgabe aber nicht, betont Boonk. Wer auf einem Außenarbeitsplatz arbeite, sei ja formal weiterhin bei den Werkstätten Haus Hall angestellt und würde abhängig von seinem individuellen Bedarf weiter betreut.

„Nicht immer können Beschäftigte Konfliktsituationen selbst lösen. Dann unterstützen wir. In regelmäßigen Gesprächen wird die Arbeitssituation gemeinsam reflektiert. Sind alle zufrieden oder wo gibt es einen Unterstützungs- oder Fortbildungsbedarf?“

Win-Win-Situation

Fest steht: In der Tagesgruppe Kompass sind alle zufrieden. „Für uns ist es eine echte Win-win-Situation, dass Maria und Frank bei uns sind“, lacht Blömer. Für Frank Sendfeld ist mit der Stelle ein Traum in Erfüllung gegangen: „Ich wollte immer schon mit Kindern arbeiten.“ Maria Weyrich nickt zustimmend - und glücklich.

Weitere Informationen: Netzwerk BIA